Expedition “EIS-KALT” (Muztagh Ata 2009)

STOP GLOBAL WARMING !!!

1. Expeditionsbericht - PAKISTAN

 

Die Ankunft

Am 05. Juni wurden wir zu unserer Ankunft am Flughafen in Islamabad, der Hautstadt Pakistans, von den dortigen Medien und Red Bull Südasien herzlich in Empfang genommen. Sofort will man unsere Meinung zur derzeitigen politischen Lage in Pakistan erfahren. Unser “Statement” dazu bleibt immer gleich, denn wir sehen keinen Grund, zu diesem Zeitpunkt nicht nach Pakistan, selbstverständlich außerhalb der von Unruhen betroffenen Gebiete, zu reisen.  Schließlich sind es nur einige Terroristen (Taliban), welche das sonst sehr friedliche Pakistan stark in Mitleidenschaft ziehen. Natürlich hoffen und wünschen wir, dass in Pakistan schnellstmöglich wieder Frieden einkehrt. Der Bericht über uns wurde in ganz Pakistan per TV ausgestrahlt und die Menschen hier stimmen mit unserer Meinung überein.

 

Der Talibananschlag

Sofort starten wir in einem Minibus unsere Fahrt in den wunderschönen Norden des Landes. Unser nächstes Ziel, die Stadt Gilgit, liegt ca. 2 Tage Fahrt von Islamabad entfernt. Nach ca. 6 Stunden erreichen wir die Ortschaft Batchram, am unteren Karakorum Highway, der Seidenstrasse. Der Verkehr kommt plötzlich zum Stillstand. Wir erfahren, dass nur 3 Stunden vor unserer Ankunft hier die Taliban eine Brücke in die Luft gesprengt haben. Wir sehen die Überreste dieser Brücke, nur noch deren Eisengerüst steht, die Fahrbahn ist verschwunden. Somit müssen wir die Brücke auf einer anderen Route umfahren, um schließlich die gegenüberliegende Seite des Flusses zu erreichen. Weit und breit sind glücklicherweise keine Taliban zu sehen. Wir fahren weiter bis in die Nacht hinein. Auf einmal bekommen wir ohne Vorwarnung eine Polizeieskorte, die uns sicher durch Besham bringt, die Anschlusskreuzung ins Swattal wo derzeit Militäraktionen stattfinden. Auch hier ist alles friedlich, keine Unruhen. Wir übernachten sicher und ohne Probleme in Pattan. Am folgenden Tag geht es weiter mit Polizeieskorte bis zur Provinzgrenze von North West Frontier und Northern Area. Überall sind die Leute freundlich und hilfsbreit zu uns. Leider verdecken dunkle Wolken den Gipfel des 8.123 m hohen Nanga Parbat, dem Killer Moutain. Wir erreichen Gilgit sicher am Abend des zweiten Tages.

 

Das Hilfprojekt

In Deutschland hatten viele Leute Geld für unser geplantes Humanitär Projekt in Pakistan gespendet. Wir wollten hier unbedingt eine bedürftige Schule unterstützen, denn eine gute internationale Bildung für Kinder ist die beste Medizin den Boden von Extremismus auszutrocknen. Somit sind wir in Gilgit ohne vorherige Ankündigung, jedoch mit der Hilfe von einigen Pakistanern, zu einer der am schlechtesten ausgestatten Schulen, der „Muslim Colony Condas Gilgit School“ der Read Foundation, gefahren. Ungefähr 250 Kinder der Klassen 2 bis 8 werden hier auf engstem Raum unterrichtet. Im Raum der Klasse 4 befinden sich auf 5 x 4 Metern ca. 40 Kinder - einfach unfassbar. Die Kinder sitzen einen halben Meter vor der zerlöcherten Wand, welche die Tafel darstellen soll. Beißender Geruch dringt aus der Toilettentür direkt ins Klassenzimmer. Der Lehrer entfernt die Kreide auf der Wand mit einem Knäuel Zeitungspapier oder mit der Hand. Die 15 Watt Glühbirne verstreut ein Gefühl von dunkler Strafgefangenlager Atmosphäre. Die Bänke und Tische der Kinder sind kurz vorm Zusammenbrechen und spitze Nägel schauen aus den schiefen Sitzbänken hervor. Mädchen und Jungem sitzen getrennt in einem Klassenzimmer. Wir sprechen mit dem Direktor Herrn Attaullah und einigen Lehrern über die unbezahlbaren Missstände der ärmeren Bevölkerungsschichten und die vielen Probleme die es hier gibt. Die Kinder und auch die Lehrer können kaum glauben, dass einfach drei Deutsche, wie vom Himmel gefallen, hier auftauchen und ihre Schule unterstützen wollen. Spätestens in diesem Augenblick fühlen wir uns wie drei Weihnachtsmänner, welche die lang ersehnten Geschenke nun endlich verteilen, ein gutes Gefühl, etwas so Sinnvolles zu tun.

 

Die konkrete Unterstützung

Mit dem Direktor, den Lehrern und weiteren Helfern geht es hinein in die Stadt (Gilgit), um Einzukaufen. Wir besorgen 12 neue Tafeln mit Ständer für jedes Klassenzimmer, die dazugehörigen sechs Packungen Permanent Marker, 300 Stifte, 250 Radiergummis, 250 Spitzer, diverse Lernposter und Anschauungsmaterial für Fremdsprachen „English – Urdu“ (pakistanische Sprache) sowie Wörterbücher und superhelle 25 Watt Energiesparlampen für jedes Zimmer der Schule und ganz zum Schluss auch noch neue Möbel für das Klassenzimmer der Klasse 6. Das alles kaufen wir für lediglich 50.000 Rupie - ca. 470 Euro. Im Sägewerk und einer Zimmerei entwickeln wir völlig neue Sitzbänke mit Lehne und integriertem Tisch in der Sitzlehne. Am nächsten Morgen weihen wir die neuen Sachen mit allen Kindern und Lehrern der Schule ein und die Kinder können Ihre Freude nun nicht mehr verbergen. Es ist für uns mehr als ein großes Geschenk und ein unbeschreiblicher Moment, diese vielen leuchtenden Kinderaugen zu sehen. Wir sind jedoch auch erstaunt darüber, wie einfach es eigentlich ist, 250 pakistanische Kinder glücklich zu machen. Am 12. Juni starten wir unsere Weiterreise auf der Seidenstrasse zum höchsten Grenzpass der Welt, dem Kunjerab Pass (4.800 m) im Karakorum Himalaya. Am 13. Juni geht es dann endlich über die Grenze nach China und weiter ins Basislager des Muztagh Ata (7.543 m), zum zweifachen Guinness World Rekord Versuch.

Fortsetzung folgt !!!


PEER & GIL
Pakistan, am 11. Juni 2009
„Thank You Germany“

 

„Thank You Germany“ (Pakistanische Schule bedankt sich für die Unterstützung)

„Thank You Germany“
(Pakistanische Schule bedankt sich für die Unterstützung)

Wir benutzen Cookies
Wir verwenden Cookies auf unserer Website. Es handelt sich ausschließlich um für die Funktionalität der Webseite erforderliche Cookies, es werden keine Tracking Cookies für Werbenetzwerke verwendet.